
24.12.2021
Haus Aspel schließt die Pforten - wohin würde ich umziehen?
Die Presse meldet auf vielen Kanälen, daß die Schwestern in Haus Aspel ihren Gründungsort in Deutschland wegen Schwesternmangels nicht halten können.
Michael Scholten berichtete unter der Überschrift „Ordensschwestern verlassen Haus Aspel“ und den einleitenden Zeilen „Eine Ära geht zu Ende: Nach mehr als 170 Jahren verlassen die „Töchter vom heiligen Kreuz“ zum 31. Dezember 2022 die Klosteranlage Haus Aspel. Das Irmgardisstift wird aufgelöst. Der Komplex soll verkauft werden“ in der Rheinischen Post vom 25. November 2021 vom Weggang der Schwestern.
Ich erinnere mich noch sehr gut an den Augenblick, als Bischof Reinhard Lettmann an einem Palmsonntag morgens in der Kapelle des Domes, während ich ihm als Zeremoniar beim Ankleiden half, sagte, Haus Aspel suche einen Spiritual, weil ein Jesuit abgesagt habe.
Ich habe damals stehenden Fußes ja gesagt, war doch meine Zeit in Münster als Spiritual lang genug gewesen, und ich wollte nicht von den Studenten hören: „Wann geht der Alte endlich!“
Der Bischof fuhr mit mir nach Haus Aspel, und die Schwestern waren sehr froh, mich als Spiritual zu bekommen.
1992 kam ich als Spiritual mit der Vorstellung nach Haus Aspel, dort bis zu meinem Tod zu leben und auf dem Friedhof zwischen den Schwestern beerdigt zu werden, wie es schon meinem Vorgänger geschah.
Ich richtete mich mit Einbaumöbeln ein, hielt meine Kurse und war begeistert, wieviel Menschen daran teilnahmen, insbesondere an den Fastenkursen.
Aus verschiedenen Gründen habe ich Haus Aspel verlassen.
Vielleicht war es Gottes Vorsehung, daß ich nicht dort geblieben bin und schon seit 1997 nun länger in Billerbeck lebe, als ich je in meinem Leben an einem Ort gewohnt habe, und ich fühle mich hier sehr wohl. Vermutlich hätte ich im kommenden Jahr 2022 wie Maria und Josef auf Herbergsuche gehen müssen; denn man hätte mich wohl kaum in Haus Aspel wohnen lassen.
Ich bin zu der Erkenntnis gelangt, daß alles in meinem Leben, auch das Unangenehme, einen Sinn hat und bin deswegen mit allem ausgesöhnt.