St. Martin in Wesel

11.11.2022

Heiliger Martin

Ganz wichtig ist mir im Alter das folgende von Martins Biographen Sulpicius Severus (ca. 363-ca. 424) bezeugte Motto des Heiligen geworden: „Er weigerte sich nicht zu leben und fürchtete sich nicht zu sterben.“

An meiner ersten Kaplansstelle in Xanten zeichnete sich bereits ab, daß der Hl. Martin für mich eine besondere Bedeutung erlangen sollte. Auf dem bei der Großen Viktortracht 1966 aufgenommenen Foto erscheint der Hl. Martin in vollem Licht. Nach fünf Jahren in Xanten sollte ich versetzt werden. Zunächst war Dinslaken vorgesehen, wo ich mir die Gemeinde St. Vincentius auch schon angeschaut hatte.

Aber auf Wunsch von Domkapitular Heinrich Kreyenberg (1911-1974) in Wesel, der als Bischöflicher Kommissar zuständig war für den Niederrhein und seinen Sitz im „Bischöflichen Kommissariat Niederrhein“ hatte, schickte mich der Bischof 1969 nach St. Martini in Wesel.

Dort veränderte ich den Martinszug, indem ich selbst auf das Pferd stieg. Dafür hatte ich aber zuvor einige Reitstunden genommen.

1971 wurde ich „Bezirksvikar“ und nach einer Änderung am Niederrhein „Regionalvikar“ mit Sitz im „Bischöflichen Kommissariat Niederrhein“ in Wesel.

Als ich 1974 als Spiritual nach Münster ins Collegium Borromaeum kam, bemühte ich mich auch dort, das Gedenken an den Hl. Martin wachzuhalten, obwohl in Münster eher der Hl. Lambertus zu Hause ist.

Am 17. September feiert man dort das Lambertusfest mit Gesängen und Kreisspielen um eine mit Laternen geschmückte Pyramide. Eine Deutung für die Entstehung dieses Brauches ist die Tatsache, daß man wegen der tiefstehenden Sonne in den frühen Abendstunden der beginnenden Herbsttage ohne Kerzenlicht nicht mehr arbeiten konnte. So beging man festlich das erste Entzünden der Kerzen, die fortan das nötige Licht lieferten.

Eine Kerze spricht mit dir