
21.10.2020
Das Herz als Summe von Gefühlen
Das Herz gilt als die Summe jener Gefühle, die Menschen auf friedliche Weise zu Paaren werden läßt: Sympathie, Sehnsucht, Zärtlichkeit, Treue, Leidenschaft, geistiges Interesse und sinnliches Verlangen, kurzum Liebe. Symbol für diese die gesamte Person erfassenden Gefühle ist das Herz.
Es ist erstaunlich, was das Herz alles vermag. Es kann schlagen, klopfen, pochen, hämmern, zittern, flattern, schmachten, jubeln, stillstehen, aufwachen, erglühen, stocken, versagen, brechen und zerspringen.
Es kann sich an sehr verschiedenen Orten befinden, mitunter sogar gleichzeitig. Etliche tragen es auf der Zunge, manchen rutscht es in die Hose. Dem einen lacht das Herz im Leibe, dem anderen dreht es sich im Leibe um.
Man kann es auf dem rechten Fleck haben oder auch stehlen und erobern.
Man kann sich ein Herz fassen und sein Herz an jemanden hängen.
Man kann seinem Herzen Luft machen und ihm einen Stoß geben, so daß einem ein Stein vom Herzen fällt.
Man kann etwas auf dem Herzen haben und ein Kind unter dem Herzen tragen. Wovon das Herz voll ist, geht einem der Mund über. Das Herz läßt sich offenbar auch halbieren, wenn man sich einer Sache oder einer Person nur mit halbem Herzen zuwendet. Wer einen Menschen in sein Herz schließt, macht ihm gegenüber aus seinem Herzen keine Mördergrube, sondern sagt ihm geradlinig heraus, was zum Beispiel seine wahre Meinung ist oder was ihn gerade sehr bedrückt.
Es gibt kaum ein Substantiv, das die Menschen so häufig und in so vielen Verbindungen gebrauchen wie „Herz“.
„Es ist das Herz, das Gott fühlt und nicht die Vernunft. Das aber ist der Glaube: Gott im Herzen spüren und nicht in der Vernunft.“ (Blaise Pascal 1623-1662)