Das Herz als Symbol
Neben dem Kreuz, dem Symbol des christlichen Erlösungsglaubens, kennt die christliche Tradition eine Fülle von Symbolen, die das Geheimnis des Glaubens ausdrücken. Das Herz ist ein Hinweis auf die Liebe Gottes.
Anfangs hielt man die Leber für das Zentrum des Lebens. Dann trat das Herz an diese Stelle. Bei den alten Ägyptern wurde das Herz der Verstorbenen auf Gut und Böse hin gewogen.
Das Symbol Herz steht nicht nur für die Liebe, sondern auch für Leben. Aus medizinischer Sicht ist das Herz ein muskuläres Hohlorgan, das die Durchblutung aller Organe sichert und die Blutversorgung im ganzen Körper gewährleistet. Das macht das Herz auch zum Symbol für Ausdauer und Durchhaltevermögen.
Das Herz als Symbol für die Liebe verbindet zwei Rundungen, das Du und das Ich, in seiner oberen und unteren Spitze zu einer Einheit.
Das Herz ist ein reichlich strapaziertes Symbol: Lyrik, Volkslied, Schnulze, Kunst, Kitsch und Kirmes, feierliche Bühnengestik, Lebkuchenbäckerei und Umweltschutz bedienen sich seiner.
Paradoxerweise erscheint in einem mittelalterlichen Liebesgedicht ein verlorener Schlüssel zum Herzen als Zeichen von Glück. So heißt es in einer um die Mitte des 12. Jahrhunderts entstandenen Handschrift des Klosters Tegernsee:
Du bist min, ich bin din:
Des solt du gewis sin.
Du bist beslozzen
In minem herzen;
Verlorn ist daz slüzzelin:
Du muost immer drinne sin.
Auch beim Kartenspiel hat das Herz eine große Bedeutung.
Thieme, Alfred
Hammer und Herz – Gedichte
Berlin, Arbeiterjugend-Verlag, 1926
Wuttke, Erwin M.
Hammer und Herz – Gedichte
Kallée, Rotenburg/Fulda, 1961