20.1.2023

Auch ich bin ein Grenzgänger

Aufgewachsen als frommer Junge, habe ich oft auch werktags die Gottesdienste mitgefeiert. Ich war aber kein Meßdiener. In meiner Zeit als Maurerlehrling machte ich eine von Pallottinern gestaltete Volksmission mit und entschied mich, mein Abitur nachzumachen und Pallottiner zu werden. Ich wurde aber Weltpriester, weil mir katholisch gerade eng genug war.

Als junger Priester lernte ich in Rütte Karlfried Graf Dürckheim (1896-1988) kennen und übte mich ein in der Zen-Meditation, die ich auch heute noch praktiziere. Während meiner 18jährigen Spiritualszeit im Collegium Borromaeum in Münster, dem heutigen Priesterseminar, brachte ich diese Meditationsform auch den Priesterkandidaten nahe. Einen von mir ins Leben gerufenen Meditationsraum gibt es dort heute noch.

Im katholischen Umfeld lernte ich vor allen den Mystiker Meister Eckhart (1260-1328) kennen und schätzen. Es gibt nur eine Wesenheit, die wir Christen Gott nennen. Aber die meisten Religionen bekämpfen sich noch immer wegen der Frage, wer den richtigen Gott verehrt. Deswegen hat man auch zahlreiche Mystiker getötet.

 

 

 

 

Auf Grund meiner Affinität sowohl zum Christentum als auch zum Buddhismus finde ich, um mit Hans Torwesten (* 1944) zu sprechen, „meine Heimat im wirklich göttlichen Grund, der alle Religionen transzendiert […] Da bildet sich langsam eine ‚Internationale‘ der transpersonalen Meditation heraus“, die mich meinen Glauben immer wieder zutiefst erfahren läßt.