Petrus

13.10.2018

Ich mag die Kirche leiden, leide aber auch an ihr

Zu meinem Goldenen Priesterjubiläum am 25. Januar 2014 habe ich einen Vortrag gehalten mit dem Titel „Rückblick und Ausblick anläßlich des Goldenen Priesterjubiläums – Warum ich in der Kirche bin und bleibe“. Ich halte es für sinnvoll, Kirche auch unter den Aspekten Inhalt und Form zu betrachten. Unter Inhalt verstehe ich den Bezug zur Transzendenz, die wir Christen Gott nennen. Dieser Inhalt ist von einer Form umgeben. Jeder Inhalt schafft sich seine Form, und eine Form füllt sich mit Inhalt. Aber das Gesetz des Lebens führt dazu, daß sich die Form im Laufe der Zeit verhärtet, und das gleitet leicht in Fundamentalismus ab. Besser wäre eine Reformation. Aber deren Verwirklichung fällt unserer Kirche sehr schwer.

Thomas Quartier, Benediktiner der Abtei Sankt Willibrord in Doetinchen/NL:
„Durch die formale Gestalt des klösterlichen Stundengebets entsteht Sinn im eigenen Herzen. Der Prozess ist bei mir noch lange nicht abgeschlossen, vielleicht wird er es nie sein. Aber ich spüre, dass mich die Form zum Inhalt bringt. Komisch, hat man denn nicht erst den Inhalt, und dann wählt man eine passende Form dazu? Nein, bei mir ist es umgekehrt, zumindest was die Psalmenrezitation angeht.“

Siehe dazu auch WIKIPEDIA.

Vortrag

Verehrte Damen und Herren, liebe Schwestern und Brüder im Glauben,
ich freue mich, daß Sie da sind und mir Gelegenheit geben, Sie teilnehmen zu lassen an der Beantwortung der Frage, warum ich in der Kirche geblieben bin und bleiben werde. Ich mag die Kirche leiden, aber ich leide auch an ihr. Als ich mir vorgenommen hatte, zu meinem Goldenen Priesterjubiläum diesen Vortrag mit dem angekündigten Titel zu halten, hatten wir noch keinen Papst Franziskus.

Der gesamte Vortrag findet sich unter „Rückblick und Ausblick“.