27.8.2023

Ich und Du

Aus „Ich“ kann sich ein „Ich und Du“, ein „Du und Ich“ und dann ein „Wir“ entwickeln. Dazu ist es notwendig, nicht nur auf sich selbst und seine eigenen Möglichkeiten zu schauen, sondern auch den anderen sowohl mit seinen positiven als auch mit seinen negativen Seiten wahrzunehmen und ihn vor allem so zu akzeptieren.

Ein Blinder und ein Lahmer halfen einander, indem der Blinde den Lahmen auf seine Schultern nahm und dieser ihm den Weg wies.

Niemand kann alles, aber jeder kann etwas, und so sind die Menschen fähig, sich gegenseitig zu ergänzen.

Jeder Mensch ist Teil eines Ganzen. Er ist zwar nie das Ganze an sich, bildet aber für sich ein Ganzes.

Gott ist das Ganze von allem, aus dem der Mensch stammt und wonach er sich zurücksehnt; denn Gott zeigt sich uns erst in der Ewigkeit ganz.

„Geschaffen hast du uns auf dich hin, o Herr, und unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir“, formuliert Augustinus von Hippo (354-439) in seinen Bekenntnissen (1,1).

Laut Martin Buber (1878-1965) wird der Mensch nur durch das Eingehen „in die Wesensbeziehung“ „als Mensch offenbar“ und gelangt erst so zur vollen „Teilnahme am Sein“. Für Martin Buber steht „das Du-Sagen des Ich im Ursprung alles einzelnen Menschenwerdens“. „Der Mensch wird am Du zum Ich“, und die Ich-Du-Beziehung zwischen zwei Menschen ist eng mit der Beziehung zwischen Gott und dem Menschen verbunden.