Impuls zum 18. Sonntag im Jahreskreis A (2.8.2020)

Wunderbare Brotvermehrung

Schriftstellen:
Erste Lesung: Jes 55,1-3
Zweite Lesung: Röm 35.37-39
Evangelium: Mt 14,13-21

Unser tägliches Brot gib uns heute! Wie oft beten wir diese Bitte aus dem Vater Unser. Es war Jesus wichtig, den Hunger der Menschen zu stillen. Aber für noch notwendiger hielt er es, daß die Menschen lernten, anzunehmen, zu danken und zu teilen.

Gottes Wunder dienen weder der Nützlichkeit noch dazu, ihn als Wundertäter zum König zu machen, wie es zum Beispiel der Evangelist Johannes schildert (Joh 6,15).

Im heutigen Evangelium gibt es fünf Brote und zwei Fische, und sie reichen für die fünftausend um Jesus Versammelten. Was wir soeben im Evangelium gehört haben, kommt uns vor wie aus einer anderen Welt, der Welt der Märchen, des Schlaraffenlandes oder der guten Feen. Wenn wir all die Wundergeschichten des Evangeliums glauben, ja wirklich glauben wollen, bleibt uns nur das Staunen.

Außer der Passion Jesu ist keine Geschichte des Evangeliums so einhellig in allen Schriften überliefert wie die „Wunderbare Brotvermehrung“. Vermutlich war es die aufsehenerregendste „Wundergeschichte“.

Beeindruckend ist, daß Jesus sich mit dem begnügt, was zur Verfügung steht, obwohl das Vorhandene lächerlich wenig ist, zuwenig für so viele. Trotzdem nahm er „das Brot, sprach das Dankgebet, teilte es und gab es ihnen.“ Beten, Teilen und Geben sind sozusagen die typischen Handbewegungen Jesu.

Das Wunder besteht in dem großen Glauben Jesu, daß das Wenige reichen wird, wenn man bei dem anfängt, was da ist, dafür dankt und zu teilen beginnt. Ohne diesen Glauben, ohne den Dank an Gott und ohne die Praxis des Teilens wären die Fünftausend damals so hungrig geblieben, wie viele Menschen auch heute hungrig bleiben.