Impuls zum 2. Sonntag nach Weihnachten (3.1.2021)

Im Anfang war das Wort

Erste Lesung: Jes 49,3.5-6
Zweite Lesung: 1 Kor 1,1-3
Evangelium: Joh 1,29-34

Johannes beginnt sein Evangelium nicht mit der Weihnachtsgeschichte, sondern beschreibt in einer hochtheologischen Bildsprache, was sich an Weihnachten ereignet: Gott wird Fleisch, er geht unter die Haut, er wird Mensch. Auch er muß erleben, was auf Erden immer wieder geschieht: Die Seinen nehmen ihn nicht auf.

„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist.“ (Joh 1,1-3)

Gibt es ein passenderes Bild für Schöpfung als das Wort? Selbst wir Menschen erschaffen etwas, wenn wir ein Wort aussprechen. Es nimmt gleichsam Gestalt an.

„Aber die Welt erkannte ihn nicht.“ (Joh 1,10) Dieser Vorwurf des Evangelisten gilt nach wie vor; denn auf Grund unserer „Schöpfungskraft“ halten wir uns mehr und mehr für Gott. Wie damals die Menschen zu Babel bauen auch wir einen Turm, und Gott lacht (vgl. Gen 11).

Gleichzeitig zerstören wir Gottes Schöpfung, indem wir die Erde unbewohnbar machen.

„Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.“ (Joh 1,14)

Mögen diese Worte in uns Frucht tragen!

Siehe auch Themenfeld „Anfang“.