Impuls zum 26. Sonntag im Jahreskreis A (27.9.2020)

Das Nein in der Liebe!

Schriftstellen:
Erste Lesung: Ez 18,25-28
Zweite Lesung: Phil 2,1-11
Evangelium: Mt 21,28-32

Muß man in der Liebe nicht immer JA sagen? Der angepaßter Typ sagt: „Ich stimme zu, aber worum geht es?“ Der rebellische Typ äußert: „Ich bin dagegen, was ist hier los?“

Es gibt eine Spiritualität des Nein-Sagens. Sie umfaßt ein Zweifaches:

  1. Ich muß sagen, was ich denke, wenn der Ort und der Zeitpunkt dafür richtig sind; denn es gibt auch das richtige Wort zur falschen Zeit am falschen Ort. Wer immer nur schluckt, bekommt einen kranken Magen.
  2. Wir können oft nicht alle berechtigten Ansprüche erfüllen, erst recht nicht die unberechtigten. Aber wer hilft uns, diese zu unterscheiden?

Es gibt Menschen, die nicht NEIN sagen können und dann plötzlich mehrere Termine zur gleichen Zeit haben. Das gibt viel Ärger nicht nur für denjenigen, der „vor Gutheit nichts wert ist“.

Bei welchem Sohn im Evangelium liegen unsere Sympathien? Wer selbst nicht NEIN sagen kann, wird sich für den zweiten Sohn entscheiden.

Es gibt Situationen, in denen es gar keine Wahl gibt, weil der Vater bestimmt: „Solange Du die Füße unter meinen Tisch stellst, ...“

Besser ist die Aussage: „Ich akzeptiere nicht, daß Du das nicht tun willst, aber ich finde es gut, daß Du NEIN sagen kannst!“

So hat der Nein-Sager die Möglichkeit, sein Nein zu überprüfen und sich zu fragen, ob vielleicht Trotz der Grund für seine abweisende Antwort war. Möglicherweise wird daraus dann ein JA wie im Evangelium.

Siehe auch Impuls vom 17. Juli 2020 – Jasagen zum Neinsagen.