
Impuls zum 28. Sonntag im Jahreskreis B – Die 10 Gebote (10.10.2021)
Erste Lesung: Weis 7,7-11
Zweite Lesung: Hebr 4,12-13
Evangelium: Mk 10,17-30
Uralt sind die Gebote, und wir sollten sie auch kennen. Das ist aber heute nicht mehr unbedingt der Fall; selbst Theologiestudenten könnte man in Verlegenheit bringen, wenn sie die Zehn Gebote aufzählen sollen. Wir sollten diese nicht nur kennen, sondern sie auch leben.
Der „reiche Jüngling“ ist ein frommer Mann, er hält alle Gebote, und das sind und waren im Judentum mehr als zehn. Um sie auch wirklich alle zu halten, mußte er immer wieder in den heiligen Büchern lesen, und dazu brauchte er Zeit. Die hatte er, weil er nicht zu arbeiten brauchte; denn er war ja reich. Arbeiten – Geld verdienen – das taten andere für ihn. Auf das Halten der Gebote stützte er sich. So würde er das ewige Leben gewinnen.
Nun kommt Jesus und sagt ihm, er solle alles verkaufen. Dann müßte er aber wieder arbeiten und könnte die Schriften nicht mehr genügend studieren. Das kann er nicht. Könnten wir uns von unserem Hab und Gut trennen?
Jesus segnet die Kinder und die Armen und verspricht ihnen das Himmelreich; denn nach Meinung der Juden kommen die Kinder nicht hinein, weil sie die Gesetze noch nicht lesen können, und auch die Armen nicht, weil sie keine Zeit haben, diese zu studieren.
Mit Jesus ist das Reich Gottes angebrochen. Das sollte unser Leben ändern. Nicht Reichtum ist unser Glück. Wir können nicht wie Franz von Assisi (1182-1226) oder Klaus von der Flüe (1417-1487) leben. Wir müssen uns unseres Besitzes nicht schämen. Aber er sollte nicht das Wichtigste sein. Wann bin ich wirklich glücklich?
Unser größtes Glück sollen wir in Gott finden und damit unseren größten Reichtum. Können wir loslassen und uns Gott gegenüber öffnen? Für denjenigen, der an irdischen Dingen hängt, ist dies schwer. Auch Millionäre sollten dazu bereit sein.
Besitzen, als besäße man nicht! Almosengeben sollte zeigen, daß wir fähig sind, loszulassen und uns den Nächsten zuzuwenden. Der Arme begreift leichter, daß letztlich nur Gott groß ist und alles andere klein.