Impuls zum 33. Sonntag im Jahreskreis B – Weltuntergang (14.11.2021)

Erste Lesung: Dan 12,1-3
Zweite Lesung: Hebr 10,11-14.18
Evangelium: Mk 13,24-32

„Mitten wir im Leben sind mit dem Tod umfangen

Text zum Lied

Zeitlich gesehen, können wir jederzeit sterben, aber räumlich gesehen, ist es nicht mehr so leicht, einen Menschen in seinem Sterben zu begleiten. Zum Leben gehört der Tod; denn das irdische Leben hat den Keim des Todes in sich, der Tod aber den Keim des LEBENS.

Die Frage nach dem Sinn von Sterben und Tod ist eine der wichtigsten, die die Religion zu beantworten hat; denn wir wissen nicht, was der Tod ist. Niemand hat eine Erfahrung mit dem Tod, dennoch sprechen wir vom Tod als dem Sichersten in unserem Leben, zumal er todsicher ist.

Der Tod ist nur als sozialer Tod erfahrbar, als Kommunikationsunterbrechung, als Tod eines sozialen Körpers, dessen Teile wir als Lebende sind. Adam mußte zuerst den Tod seines Sohnes Abel miterleben, bevor er selbst starb. Wir müssen mit der Tatsache des Todes leben.

Unser Bestreben ist es, dem Leben auf Erden mehr Jahre hinzuzufügen, und wir sind stolz auf die Entwicklung und Erfolge der Medizin. Ist es aber nicht genauso wichtig, den Jahren mehr Leben zu geben? Welche Wissenschaft lehrt uns das?

Wir sprechen von den „besten Jahren“. Welche sind das denn, wenn das Leben das Beste ist, was wir haben? Drückt sich das vielleicht in der Redewendung „Hauptsache gesund“ aus? Wie aber ist es um unsere Gesundheit bestellt? Was tun wir dafür? Wieviel dagegen?

Früher starben die Menschen einen schnellen Tod auf Grund von Infektionen. Dieses hat die Medizin in den Griff bekommen. Heute aber ist es meist ein langes Sterben durch nicht selten vom Menschen selbst verursachte chronische, unheilbare Krankheiten.

Wir leben heute in einer Zeit, in der die Ewigkeit säkularisiert ist. Früher konnten sich die Menschen auf das freuen, was nach dem Tod kam, daher war der Zeitpunkt nicht so wichtig. Heute hören wir: „Die Ewigkeit ist in zwanzig Jahren noch genauso schön.“ Es gibt eine Verleugnung des Todes durch Verneinung und Vermeidung des Lebens. Wer ein intensives Leben führt, spürt den Tod um so mehr. Beide gehören auf Erden zusammen.

 

VATICAN NEWS vom 8. November 2021

Deutscher Moraltheologe zu COP26: Zeichen der Zeit noch nicht erkannt
„Letztendlich setzen wir unser Wohlergehen als jetzt lebende Menschen über das Wohlergehen der kommenden Generationen.“ (Michael Rosenberger)

Sehr nachdenklich stimmt der Abschnitt „Biblische Arche Noah-Erzählung extrem aktuell“. (vgl. Gen 6-9)