
Impuls zum 5. Ostersonntag im Jahreskreis B – Weinberg und Winzer (2.5.2021)
Erste Lesung: Apg 9,26-31
Zweite Lesung: 1 Joh 3,18-24
Evangelium: Joh 15,1-8
Haben Sie schon einmal jemanden gefragt: „Sag mal, wer bin ich eigentlich?“ Vermutlich haben Sie auf diese Frage keine befriedigende Antwort bekommen.
Jesus gibt einmal eine für uns ungewohnte, erstaunliche Antwort; denn er sagt zunächst, wer er ist, ehe er von uns spricht, und antwortet in einem Bild: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt, und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.“ (Joh 15,5)
Welche Gefühle ruft dieses Bild in Ihnen wach? Ich persönlich empfinde zunächst so etwas wie Abwehr oder Enttäuschung. So soll ich sein? Wie eine Rebe an einem Weinstock?
Ich möchte lieber ganz anders sein und nicht so abhängig wie ein Ast von einem Baum.
Doch Jesus erklärt mir: „Das geht nicht. Ich weiß, du bist enttäuscht. Aber diese Enttäuschung ist notwendig; notwendig, weil du dich nämlich über dich selber täuschst. Ganz gleich, wie du bist und wer du bist. Du bist abhängig. Unabhängig kannst du gar nicht sein. Aber du kannst wählen, wovon du dich abhängig machst. Und bei dieser Wahl denke daran: Der wahre Lebensbaum, das bin ich.“