
In der Hand Gottes
Carl Milles (1875-1955) - schwedischer Bildhauer: Die Hand Gottes.
In Gottes Hand steht eine menschliche Gestalt.
Pierre Teilhard de Chardin (1881-1955) spricht aus, was das Kunstwerk von Carl Milles zum Ausdruck bringt.
„... Und so bin ich dazu gekommen, zu glauben, daß das einzige, höchste Gebet, das wir in jenen Stunden sprechen können, wenn der Weg vor uns im Dunkel liegt, das Gebet unseres Herrn am Kreuz ist: „In manus tuas commendo spiritum meum - In deine Hände empfehle ich meinen Geist.“ - In jene Hände, die das Brot brachen, die segneten und liebevoll anrührten, die durchbohrt wurden; in jene Hände, die wie unsere Hände sind, von denen wir nie sagen können, was sie mit den Dingen, die sie halten, tun werden, ob zerbrechen oder sorglich halten, aber deren Launen - dessen mögen wir sicher sein - voller Freundlichkeit, uns höchstens eifersüchtig festhaltend; in sanfte und doch mächtige Hände, die ins Mark der Seele selbst hinabreichen - die formen und erschaffen; in Hände, durch die so große Liebe übertragen wird: in diese Hände unsere Seele zu empfehlen ist so wohltuend, vor allem wenn wir leiden oder Angst haben. Und wenn wir es tun, liegt darin großes Glück und Verdienst. So laßt es uns gemeinsam tun.“
Das ist auch die Botschaft des 1929 von Heinrich Bäumer (1874-1951) geschaffenen Kreuzes in der St.-Ludgeri-Kirche in Münster. Es wurde im Bombenhagel des Zweiten Weltkrieges so schwer beschädigt, daß dem Korpus beide Arme fehlen. An deren Stelle befindet sich jetzt auf dem Kreuzesholz der Satz: „Ich habe keine anderen Hände als die Eueren!“