9.1.2021

In einer Welt ohne Uhren

Können wir uns vorstellen, ohne Uhren zu leben? Heute trägt sie fast jeder Mensch am Arm oder in der Tasche. Angefangen hat es mit großen Turmuhren. Meine Großeltern erzählten, daß sie als Kinder von der Wohnung aus auf der Straße eine lange Schlange bildeten, bis einer die Turmuhr an der Schwanenburg sah, um nach vorne zurückzumelden, was die Uhr geschlagen hat.

Am Anfang der Menschheit war wahrscheinlich die Sonne der Zeitgeber. Wir kennen die Sonnenuhr. Zuvor dienten astronomisch ausgerichtet Kultstätten wie zum Beispiel Stonehenge unter anderem auch zur zeitlichen Orientierung. Die Anlage war so angelegt, daß die ersten Sonnenstrahlen der Tag-und-Nacht-Gleiche am 21. März und am 23. September durch die Ost-West-Achsentore drangen und zur Sommer- und Wintersonnenwende am 21. Juni und am 21. Dezember durch die Nord-Süd-Achse. So ließen sich in einer Welt ohne Uhren die richtigen Zeitpunkte für Aussaat und Ernte bestimmen.

Heute leben in vielen Köpfen noch die alten Bauernregeln. Klimawandel hat es zu allen Zeiten auf unserem Planeten gegeben, aber noch nie hat der Mensch so massiv in die Natur eingegriffen, daß er die Erde buchstäblich unbewohnbar macht.