9.11.2021

Ist der Mensch der Mittelpunkt des Universums?

Vom griechischen Philosophen Protagoras (490-411 v. Chr. G.) ist überliefert: „Der Mensch ist das Maß aller Dinge.“ Damit rückte er den Menschen in den Mittelpunkt des Universums.

Der griechische Philosoph und Astronom Claudius Ptolemäus (100-160) übertrug die zentrale Stellung des Menschen auf die Stellung der Erde. Nach damaliger Sicht befand sie sich im Mittelpunkt des Universums. Alle anderen Himmelskörper, wie zum Beispiel Sonne und Mond sowie weitere Planeten, bewegten sich in Kreisbahnen um die Erde.

Besonders das Christentum verteidigte die Thesen dieser beiden Philosophen über viele Jahrhunderte. Die Welt als göttliche Schöpfung konnte nicht anders gedacht werden als im Zentrum des Universums und bewohnt vom Menschen, der als Ebenbild Gottes verehrt wurde.

Siehe auch den Artikel „Claudius Ptolemäus – Schöpfer eines Weltbildes“ vom 19. Juli 2016 auf focus.de
und
Allerseelen .

Eine Schockwirkung rief das heliozentrische Weltbild des Nikolaus Kopernikus (1473-1543) hervor. Es vertrieb die Erde und die Menschen vom Mittelpunkt des Universums an dessen Rand. Die weiteren Erkenntnisse der Wissenschaft haben die Winzigkeit des Menschen und der Erde im Verhältnis zum Universum immer klarer gemacht.

Siehe auch Welchen Platz hat der Mensch im Kosmos?.

Am 24. Februar 2021 veröffentlichte Brian Rotter unter der Überschrift „Studie: Gibt es noch mehr bewohnbare Planeten in der Galaxie?“ auf t3n.de einen Artikel, der unsere menschliche Einzigartigkeit in Frage stellt.

Eine interessante Frage stellte Nadja Podbregar am 8. März 2021 in dem Wissensmagazin „SCINEXX“ unter der Überschrift „Leben wir in einer Simulation? – Forscher kalkulieren Wahrscheinlichkeit für ein „Matrix“-Szenario“ und den einleitenden Zeilen „Alles bloß virtuell? In Science-Fiction-Werken wie „Matrix“ oder „Simulacron“ leben wir alle nur in einer Simulation. Ob das technisch überhaupt machbar und wahrscheinlich ist, haben nun Forscher untersucht. Ihr Ergebnis: Der Aufwand, um so viele intelligente Wesen und ihre Denkleistung und Umwelt überzeugend zu simulieren, wäre selbst für eine weit fortgeschrittene Zivilisation gigantisch – und das Resultat nicht fehlerfrei.“