
Die drei Schicksalsgöttinen (Moiren)
23.4.2021
Ist Schicksal negativ oder positiv?
Unser Schicksal wird nicht durch Vorgegebenes besiegelt. Es stellt uns vielmehr eine Aufgabe, und wir haben die Chance, uns zu bewähren. Es liegt an unserer Freiheit, etwas Gutes daraus zu machen.
Reinhold Niebuhr (1892-1971) betet:
Herr, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Ebenso gilt die Frage, wozu mir etwas passiert, und nicht warum.
Ein Schicksalsschlag, wie zum Beispiel eine Krebserkrankung, verändert unser Leben gewaltig. Es wird nie mehr so, wie es vor der Krankheit war. Statt dessen werde ich unter anderem auf Möglichkeiten verwiesen, die ich vorher nicht erkannt habe. Ich sehe mich dann nicht mehr nur als Kranker, sondern kann jetzt Selbstheilungskräfte aktivieren, die ich vorher nicht kannte.
Siehe auch Themenfeld „warum - wozu“.
Corona stellt ein gutes Beispiel für das Schicksalhafte dar. Inwieweit sind wir Menschen am Ausbruch dieser Krankheit beteiligt? Wir sind gefordert, mit ihr umzugehen und zu erkennen, was wirklich wichtig ist im Leben.
Häufig heißt es: „Wenn ich negativ bin, bin ich positiv.“ Meine Formulierung lautet: „Im Herzen bin ich positiv, aber im Rachen negativ.“
Eine Kolumne von Verena Maria Dittrich auf n-tv.de trägt die Überschrift „Wenn Positivität toxisch wird“, und in den einleitenden Zeilen lesen wir „Sei mal nicht so negativ!“, „Good vibes only!“ oder: „Don't worry, be happy!“: All dies sind leere Phrasen, die hinter dem Phänomen „Toxische Positivität“ stecken. Unsere Kolumnistin über gutgemeinte Ratschläge und mit einem Appell: kein schlechtes Gewissen wegen echter Gefühle!“
Siehe auch Themenfeld „Corona“.