
11.7.2022
Warum Krankheiten und Leid nicht zu vermeiden sind (I)
Wir werden alle ungleich geboren. Dem genetischen Variantenreichtum verdanken wir die Vielfalt der äußeren Erscheinungsformen von Menschen und den Reichtum an einzigartigen Talenten.
Der ehemalige Präsident der Max-Planck-Gesellschaft Hubert Markl (1938-2015) formuliert: „Aus zwingenden evolutionären Gründen kann […] kein Mensch, ja kein Lebewesen durch und durch unbeschädigt und vollendet gesund sein.“
Der Mensch benötigt zum eigenen Leben auch anderes Leben, seien es Tiere oder Pflanzen. Auch Tiere können nur leben, indem sie andere Lebewesen und deren Überbleibsel fressen. Pflanzen sind ebenfalls lebende Wesen.
Kein biologisches Lebewesen ist unsterblich; denn das Sterben ist unabdingbar für den Erhalt der Population.
Es gibt auch eine Disposition zur Krankheit. Durch richtiges Verhalten versuchen wir, unsere Gesundheit so gut wie möglich zu erhalten. Aber andererseits müssen wir Krankheit, Leiden, Gebrechen und Tod als Teil der Normalität des Lebens annehmen und lernen, daß auch ein Leben unter Beschwerden sinnvoll und erfüllt sein kann, daher verlangt und verdient es Respekt und Akzeptanz.