26.7.2021

Joachim und Anna

Marien-Altar von Ludwig Jupan (1460-1538) ca. 1506

St. Nicolai-Kirche in Kalkar

Das Motiv zeigt das Opfer Joachims

Quelle der Fotos: Brigitte Hell, Kalkar

 

Joachim und Anna, laut Legende die Eltern von Maria, waren 20 Jahre verheiratet, ohne Kinder zu bekommen. Sie gelobten dem Herrn, wenn er ihnen ein Kind schenke, es seinem Dienst zu weihen. Mit diesem Anliegen pilgerten sie nach Jerusalem.

Doch als Joachim im Tempel am Altar die Opfergabe niederlegen wollte, machte ihm der Priester Vorwürfe, wie er es wagen könne, an den Altar Gottes heranzutreten, als Kinderloser liege auf ihm der Fluch des Gesetzes. Barsch zurückgewiesen, stieg Joachim die Stufen vom Tempelberg herab und weinte.

Das Bild zeigt, wie er sich mit der rechten Hand die Tränen abwischt. Traurig mag er seiner Frau Anna nicht begegnen und geht zu seiner Schafherde. Dort erlebt er nun den Einbruch Gottes in seine Welt. Ein Engel des Herrn bringt ihm Gottes Botschaft: ,,Ich habe deine Trauer gesehen und die Beschimpfung über deine Kinderlosigkeit gehört. Siehe Anna, deine Frau, wird dir eine Tochter schenken, die sollst du Maria nennen. Von ihr wird wunderbarerweise der Sohn des Allerhöchsten geboren werden.“

Anna, in Sorge um ihren Mann, erreichte dieselbe Botschaft wie Joachim. Beide machten sich auf den Weg und trafen sich an der Goldenen Pforte des Tempels in Jerusalem. So durchbricht Gott die Hartherzigkeit der Menschen, auch derer, die in seinem Namen sprechen. Er achtet auch die Tränen der Verhöhnten und stellt sich an ihre Seite.