9.6.2023

„Kunst: die Oktav des Lebens“

Unter diesem Titel beschreibt der Komponist Prof. Elmar Lampson (* 1952) in den Weleda Nachrichten Heft 212 auf den Seiten 18 und 19 Aspekte zum Thema „Das Leben ist schöpferisch“.

Dort heißt es unter anderem:
„Leben verwirklicht sich in unlösbaren Widersprüchen. Die Lebensbedingungen des Lebendigen sind Gegensätze. Es ist kein Leben ohne Totes. Was vom Leben sichtbar ist, ist Außenseite: toter Stoff. Das lebendig Tote weist nach innen. Es begeistert, regt die Phantasie an, macht schöpferisch und stimuliert die Suche nach den Prinzipien des schöpferischen Lebens. […]

Zum Leben gehört ein Wesen, das lebt. Schöpferisch wird der Mensch erst, wenn er mehr ist als ein Wesen, das lebt. Der Mensch kann die Prinzipien des Lebendigen bewußt empfinden, nach ihnen gestalten und selbstständig wesenhafte Gebilde erschaffen. […]

Der künstlerisch tätige Mensch kann das tote Material so formen, daß im sinnlichen Wahrnehmen, durch den phantasievollen Blick auf das Konkrete, die Wirklichkeit des Lebendigen zur Erfahrung wird. Kunst ist die Oktav des Lebens oder seine höhere Potenz.“