5.2.2021

Lernen wir das Unerbittliche kennen?

Und was lernen wir daraus?

Ein Gedicht von Friedrich Dürrenmatt (1921-1990) zeigt uns den Umgang mit dem Unerbittlichen.

Spielregeln

Im Unerbittlichen
fordere nicht Unerfüllbares
Halte die Spielregeln ein

Richte nicht die Gerichteten
Du bist einer von ihnen
Misch dich nicht ein, du bist eingemischt

Sei menschlich, nimm Abstand
Jeden trifft ein eigener Pfeil
Du kannst niemanden schützen

Unrechtes geschieht nicht
aber Furchtbares

Was geschieht, bist du
Es geschieht dir recht

Wir Menschen meinen, das Unerbittliche ändern zu können, vor allem wenn wir nicht an eine göttliche Instanz glauben. Die Spielregeln haben wir zu akzeptieren. Wir sollten aber nicht fragen, warum, sondern wozu passiert mir das. Zum ersten Mal geschieht Unerbittliches auf dem ganzen Erdkreis, und es macht keinen Unterschied zwischen Reichen und Armen, Berühmten und Unbekannten, es kann jeden treffen. Eine große Chance besteht darin, die bedeutenden Probleme wie zum Beispiel den Klimawandel, die Diskrepanz zwischen Armen und Reichen sowie den Kampf zwischen den Rassen und Religionen gemeinsam anzugehen. Wie gegensätzlich die Meinungen und Lebensweisen auch sein mögen, letztlich sind wir eine große Gemeinschaft auf dieser Erde, die ihre Gegensätze nicht in Kriegen ausdrücken sollte. Es gilt zu erkennen, daß Gegensätze eine Einheit bilden, um in Harmonie miteinander zu leben. Als gläubiger Mensch ist Gott für mich der Zusammenfall der Gegensätze.

Siehe auch Themenfeld „warum - wozu“.