
30.9.2022
Liebeskummer
Ergänzung zu Was ist Liebe?
Wir haben Anteil an der einen allumfassenden Liebe Gottes. Sie findet ihr Objekt nicht vor, sondern erschafft es. Gott liebt uns, wie wir sind, und macht uns selbst so liebenswert.
Außer daß wir Gott lieben und er uns liebt, wünschen wir uns auch Liebe zu und von anderen Menschen. Dabei kommt es nicht selten zu Liebeskummer.
Anzeichen dafür sind beispielsweise Unlust, Schlafstörungen, aber auch Magen- und Bauchbeschwerden. Heute spricht man nicht mehr von Liebeskummer, sondern von depressiver Beziehungsneurose.
Es gibt auch eine romantische Form dieses Leidens. So zum Beispiel bei den mittelalterlichen Minnesängern. Da liebt jemand einen Menschen, wird aber nie erhört.
Vielleicht war es manchem ganz recht, das auf ihn herabschauende Burgfräulein nicht erreichen zu können und all sein Sehnen und Schmachten in seinem Gesang zum Klingen zu bringen.
Der in seiner Liebe verschmähte Friedrich Hölderlin (1770-1843) schrieb, sich zum Trost, sein Hauptwerk „Diotima“.
Liebe vermag aber auch ganz tragische Folgen zu haben. Abaelard (1079-1142) liebte unerlaubterweise seine Schülerin Heloise (1100-1164) und wurde dafür auf eine schreckliche Weise bestraft. Seine Familie entmannte ihn.
Auch Romeo und Julia liebten einander verbotenerweise; denn ihre Familien waren verfeindet.
Liebeskummer äußert sich manchmal auch darin, daß der eine mehr liebt als der andere. Damit sind oft nervende Fragen verbunden wie: „Liebst Du mich noch?“ Diese Frage zeigt die Angst, verlassen zu werden, wenn man selbst noch nicht zur Trennung bereit ist.
Beim Liebeskummer kommt es im Gehirn zu einer starken Verringerung des Glückshormons Dopamin. Es ist wichtig die Einstellung „Ich will geliebt werden“ in „Ich liebe“ umzuwandeln. Das Heilmittel gegen Liebeskummer lautet: Nicht zulassen, daß mit dem Geliebten auch die Liebe verschwindet.