5.1.2019

Luft als Ton und Klang

Bewegungen der Luft lassen Töne entstehen, gleichsam als Mitteilung ihres Wesens, die Welt der Töne als Mitteilung beseelter Wesen. So wird die Luft auch zur seelentragenden Substanz.

Die Griechen erkannten in dem Erklingen eines durch den Wind in Bewegung gesetzten metallischen Gegenstandes sogar die Stimme eines ihrer Götter als Orakelspruch.

Die Welt der Klänge ist etwas Übergeordnetes, sie kann von außen her auf der Luftbewegung spielen. Der Klang wird als bewegte Form sichtbar, man kann ihn sogar fotografieren.

Der Kehlkopf dient dazu, den Luftstrom zu formen und ihn zu einem Sprachstrom umzubilden, so daß die Worte erklingen können. Der Mensch wurde aus dem Ätherischen heraus als Luftstrom geboren, bevor er Flüssigkeitsform und dann feste Form annahm.

Nicht das Bewegte geht aus dem Ruhenden hervor, sondern das Ruhende aus dem Bewegten. In der Natur existiert nichts, was nicht durch die Sprache geschaffen werden kann. Das gesprochene Wort ist mehr als das gedanklich Bezeichnete eines Dinges, mehr als ein Nomen, es ist Gestalten schaffende Geist-Realität. „Gott sprach ... und es wurde ...“ (Gen 1,3 u. passim)

Lockrufe und Brunstschreie sind im Liebesleben der Tiere von großer Bedeutung.

Im Zusammenhang mit der Geburt von Johannes dem Täufer ist Stummheit ein Zeichen für Impotenz (vgl. Lk 1,5-65), insofern gilt die Zunge auch als phallisches Symbol; denn Johannes ist in gewisser Weise „übernatürlich“ empfangen. Gott schafft durch sein bloßes Wort.

Was entsteht durch unser Sprechen?