31.7.2023

Lust

Das bekannte Bild „Der Garten der Lüste“ zeigt das weite Feld der menschlichen Lust. Einen Großteil dieser Lüste beansprucht die Wahrnehmung der nahrungsbezogenen Lust.

Garten der Lüste

Die von Schweizer Jesuiten in Zürich herausgegebene und von 1936 bis 2009 erschienene Zeitschrift Orientierung veröffentlichte in Nr. 4, 51. Jahrgang, 28. Februar 1987 einen Artikel von Dietmar Mieth (* 1940) mit dem Titel „Von Lust und Verzicht und darüber hinaus“.

Darin heißt es unter anderem: „In unserem alltäglichen Sprachgebrauch liegt ein Stück Verdrängung dessen, was mit, «Lust» gemeint sein könnte. Aber auch, wenn man sich die Mühe macht, ein paar Fachlexika verschiedener einschlägiger Wissenschaften durchzusehen, kommt man zu dem Ergebnis, daß die Lust gern umgangen wird, etwa mit: Lust siehe Libido, oder: Lust siehe Freude. Nur bei den katholischen Moraltheologen, zu deren Zunft ich gehöre, findet man das Stichwort «Lust», vielleicht deshalb, weil sie den Vorwurf der «Lustfeindlichkeit der Kirche» aufarbeiten müssen. Ein Buch mit dem schönen Titel «Recht auf Lust» ist denn auch von einem Theologen herausgegeben worden.“

 

Anton Grabner-Haider, Verlag: Freiburg: Herder 1970

 

 

Lust ist eine Begleiterscheinung des Glücks. Sie weist ihren Gegensatz Leid und Schmerz ab, wohingegen Glück diese Empfindungen einbezieht und sogar noch darüber hinaus geht. Dietmar Mieth formuliert in bezug auf die Lust: „Die beste Definition scheint mir zu sein: unser Leben in gesteigerter Intensität wahrzunehmen.“

Der Artikel findet sich als PDF-Datei unter Archiv in der Zeitschrift ORIENTIERUNG.

Siehe auch Lustlosigkeit und Der Kampf der Kirche mit der Sexualität.