
17.5.2019
Massage
Das Wort „Massage“ geht zurück auf das arabische Verb „mass = berühren, betasten“. Massagen sind schon 2600 vor Christi Geburt im alten China bezeugt. Schon damals galten sie als Heilverfahren und waren kundigen Händen vorbehalten.
Massagen sind nicht nur für die Muskeln gut, sondern können auch Schmerzen lindern, die Durchblutung fördern, den Atem vertiefen, für bessere Haltung sorgen und erkrankten Organen bei der Heilung helfen.
Massagen beeinflussen auch Geist und Seele. Wenn ein Seelenpanzer geknackt werden soll, muß ein Therapeut dasein, der das Aufbrechende auffangen kann.
Die klassische Massage kennt die Grundgriffe des Streichens, Reibens, Knetens, Klopfens und Rüttelns. Der Masseur ist ein Künstler des richtigen Be-greifens, er bemüht sich, eine Vertrautheit durch Berührung zu erzeugen, wohingegen im Leben eine Berührung die zarte Folge der Vertrautheit ist. Was muß ein Mensch nicht alles aufgeben, wenn er sich be-handeln läßt. Der Behandelnde berührt ihn, ohne daß er sich wehren oder sich schützend in seine Kleider einhüllen kann.
Die Haut ist mit einer Ausdehnung von anderthalb bis zwei Quadratmeter Fläche unser größtes Organ. Sie gleicht in der Vielfalt ihrer Funktionen unserem kompliziert aufgebauten Gehirn. Das Berühren der Haut erreicht über „Antennen“ die Tiefe der Muskeln und Gelenke. Ein acht Wochen alter Embryo besitzt schon Rezeptoren für taktile Reize. Zuerst wird die Region um den Mund herum empfindlich für Berührungen.
Ritter schützten ihre Haut durch den gesamten Körper bedeckende Rüstungen, und die unverwundbare Hornschicht des Sagenhelden Siegfried zeigt beispielhaft unser Bedürfnis nach Schutz durch die Haut.