Ostersonntag, 9. April 2023

Der liturgische Kalender beginnt mit dem ersten Advent, dann folgen Weihnachten und Ostern. Ohne Weihnachten gibt es kein Ostern. Das ist nur eine „Kalenderwahrheit“. Historisch gesehen, muß es heißen: „Ohne Ostern gäbe es kein Weihnachten.“

Nach dem Sterben Jesu am Kreuz erfuhren die Jünger Jesu den auferweckten Jesus, und alles wurde anders.

Was ein Ende hat, muß auch einen Anfang haben. Deswegen haben die Evangelisten die Lebensgeschichte Jesu erforscht. Was geschah bei seiner Geburt, und wie ging es nachher weiter? Von den ersten 30 Jahren wissen wir nichts Konkretes. Vermutlich hat er seinem Vater als Zimmermann in der Werkstatt geholfen. Aber dann wirkte er drei Jahre lang als Verkünder des Glaubens bis zu seinem Tod am Kreuz in der Öffentlichkeit.

Was nach der Grablegung mit ihm geschah, bleibt ungewiß. Fachleute haben dazu die vielfältigsten Vorstellungen. Tatsache ist, daß seine Jüngerinnen und Jünger erfahren durften, daß er lebt. Aber dazu mußte das Grab nicht leer sein.

In einem Grab verwest die körperliche Hülle des Verstorbenen. Aber unsere Seele lebt schon vor der Geburt und auch nach dem Sterben. Wir sind sowohl vor der Geburt als auch nach dem Sterben bei Gott. Auf Erden gleichen wir ausgesetzten Kindern, die im Sterben heimgehen in seine Ewigkeit. In der Ferne sollen wir unsere Heimat schätzenlernen. Wir brauchen uns nicht vor dem Tod zu fürchten, sondern dürfen uns auf unsere Auferweckung freuen.

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Unter der Überschrift „Ostern im Herbst: So feiern Katholiken auf der Südhalbkugel das Fest“ und den einleitenden Zeilen „Ostern ist ein Frühlingsfest – das trifft etwa für Christen in Deutschland zu, aber auf der Südhalbkugel der Erde stimmt diese Aussage nicht. Doch wie feiert man die Auferstehung Christi ohne länger werdende Tage und aufblühende Natur? Ein Blick nach Chile, Südafrika und Australien“ veröffentlichte katholisch.de am 5. April 2021 einen Artikel von Roland Müller.