17.4.2023

„Rituale sind die Wegweiser der Heilung“

Unter dieser Überschrift veröffentlichte Psychologie Heute in Heft 9 vom September 1993 ein Interview von Hans Finck mit Jeanne Achterberg.

Sie sieht Rituale als „Wegweiser und Verhaltensmaßstäbe in Krisenzeiten, wenn Körper, Geist und Seele angegriffen sind“ und plädiert für deren bewußteren Einsatz in der Medizin. Die vorwiegend hierarchischen Rituale, wie zum Beispiel das Erscheinen der Ärzte als „Götter in Weiß“ sowie die Apparatemedizin könne bei den Patienten zu großen Ängsten führen.

Die Mitteilung, ein Patient sei austherapiert, kommentiert sie mit den Worten, man könne „ihm genauso gut Gift verschreiben“. Es gibt unter anderen auch das Ritual der bewußten Unterstützung des Überganges vom Leben zum Tod.

Auch „dem Kranken Blumen oder ein anderes Geschenk zu bringen sowie Bittgebete oder das Zusammenkommen der Verwandten am Bett eines Schwerkranken“ sieht sie als Ritual. Außerdem überzeugt sie mit den Worten: „An den inneren Bildern, die ein Mensch von seinem Immunsystem hat, läßt sich sein Glaube an die eigenen Kräfte ablesen. Erst durch Visualisierung kommen diese Informationen auf die bewußte Ebene, so daß die Therapeuten viele Anhaltspunkte haben.