
15.6.2022
Sakramente - Zärtlichkeitserweise Gottes für den Menschen
Die Sakramente haben Anteil am Göttlichen und am Weltlichen. Im weltlichen Bereich verwirklicht sich das Göttliche. Die Sakramente sind gleichsam Fahrzeuge in die Welt Gottes. Sie machen die weltliche Wirklichkeit transparent für das Göttliche. Dieses läßt sich nicht nur in Begriffen erfahren, sondern vor allem in Erlebnissen.
Ein Sakrament wird in konkreten Situationen menschlicher Existenz gespendet, sozusagen an Knotenpunkten, wenn das ganze Leben in den Blick kommt. Die Spendung der Sakramente geschieht in Zeichen und Symbolen. Diese haben eine emotionale Bedeutung für die Veränderung der Lebenssituation.
In den Sakramenten wird die verwandelnde Zärtlichkeit Gottes für den Menschen konkret und geradezu greifbar. Sie ist als Geste zu verstehen, die ihn so hautnah berührt, daß sie ihm unter die Haut geht.
Das ganze Leben ist ein Sakrament, beziehungsweise soll es zu einem solchen werden. Das kommt auch in der aus 3+4 zusammengesetzten Siebenzahl zum Ausdruck, wobei die 3 Gottes Wirklichkeit symbolisiert und die 4 die Welt mit ihren Elementen.
Jesus Christus ist das Ursakrament. Er ist die lebendige Gebärde Gottes. Sein Wirken entfaltet sich in der Kirche, dem Grundsakrament, dieses wiederum in den sieben Einzelsakramenten: Taufe, Firmung, Eucharistie, Buße, Krankensalbung, Ehe und Ordo.
Das Faszinierende an den symbolischen Ausdrucksformen, zu denen in besonderer Weise die liturgische Feier der Sakramente zählt, ist ihre Fähigkeit, gleichzeitig vielschichtige und widersprüchliche seelische Erfahrungen in Szene zu setzen und auf ein Bild, einen Gegenstand oder eine Handlung zu verdichten.
Was ihn im Innersten bewegt, kann der Mensch nur symbolisch mitteilen.