22.10.2022

Schlachtfeld des Alltags

Nach alter buddhistischer Tradition ist ein Krieger jemand, der den Mut hat, sich selbst zu erkennen. Dabei ist es wichtig, nicht nur die netten und freundlichen Anteile, die sich bei Kerzenlicht und Räucherstäbchen so wohlig ausbreiten können, im eigenen Innern wahrzunehmen, sondern auch die dunklen dämonischen Anteile der eigenen Seele; denn gerade sie erfordern Integration. Sie zuzulassen, verlangt tatsächlich den Mut eines Kriegers. Der Tod und der Teufel wollen von uns geliebt werden.

Für mich bedeutet das, mit meiner vollkommenen Unvollkommenheit zufrieden zu sein.

Frieden ist nicht die Abwesenheit von Konflikten, sondern der gelungene Umgang mit Spannungen, die überall auftauchen, wo es Menschen gibt. Bei der Lösung von Konflikten geht es um Transformation. Scheinbar angreifende Energie wird nicht unter den Teppich gekehrt, sondern so verwandelt, daß alle Beteiligten mit dieser Energie auf einer höheren Ebene tanzen können.

Für mich heißt das, die Gegensätze zu akzeptieren. Gott ist für mich der Zusammenfall der Gegensätze.