25.2.2019

Scivias – Wisse die Wege (7)

Die Füße und Beine des Menschen physiologisch

Ein Tier hat vier Extremitäten, die man durch vorne und hinten unterscheidet, sogenannte Vorder- und Hinterfüße. Beim Affen sind die Vorderfüße sehr den menschlichen Händen verwandt. Auf Grund der flachen Sohlen seiner „Hinterfüße“ ähneln diese den menschlichen Plattfüßen. Man könnte meinen, der Affe sei zu früh in den Einfluß der Erdenschwere geraten. Während der Mensch einen „Standfuß“ hat, haben vor allem die Menschenaffen einen „Greiffuß“; denn ihre Hinterfüße sind so beschaffen, daß sie sie wie ihre „Hände“ nutzen können.

Viele Tiere haben Hufe. Der Huf ist eine Spezialisierung des Urmodells Hand. Neben Knochen und Zähnen sind Hufe die härteste Substanz des Tieres. Das starke Horn am Fuß ist Zeichen dafür, daß sich die Huftiere außerordentlich intensiv in die Festigkeit der Erde hineingegeben haben.

Wenn der Teufel mit Huf dargestellt wird, charakterisiert das sein durch Verhärtung böse gewordenes Wesen.

Beim Menschen gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen Hand und Fuß. Während die Hand in eine Finger- und eine Daumenhand gegliedert ist, zeigt sich der Fuß eher als eine Einheit. Er ist die tragende Stütze und das denkbar beste Hilfsmittel zur Fortbewegung des Menschen.

Unsere Füße sind ein Wunderwerk. Neben der Ferse haben die Fußsohle und die Zehen eine wichtige Bedeutung. Nur der Mensch bildet eine Ferse. Die aus der griechischen Mythologie stammende „Achillesferse“ kennzeichnet die einzige verwundbare Stelle des Sagenhelden Achilleus. Als ihn der Pfeil des Gottes Apollon dort trifft, steigt der Schmerz bis zum Herzen auf, daher bezeichnet man sie auch als Pforte zur menschlichen Individualität.

Tiere haben gar keinen Bodenkontakt mit der Ferse, sie laufen auf den Zehen. Wenn der Mensch zur Musik mit dem Fuß den Takt schlägt, dann macht er dies bei Marschmusik gewöhnlich mit der Ferse und bei eher das Gemüt ansprechender Geigenmusik meist mit dem Vorderfuß. Ähnliches zeigt sich bei Tänzen. Im Gegensatz zur Leichtigkeit des Walzers in vornehmen Ballsälen gibt es in eher rauhen Gegenden zum Beispiel den Volkstanz der Serben und den Schuhplattler der Alpenbewohner; diese Menschen sind oft auch von willensstarker Natur.

Daß Ferse und Willen zusammenhängen, zeigt sich besonders beim Choleriker. Das Aufstampfen mit der Ferse auf den Boden erzeugt auch Willen zum Kampf. Zeichen dafür sind unter anderem der Parademarsch und das Marschieren der Soldaten sowie das Aufstampfen des Kindes im Trotzalter.

Je weniger es dem Willen des Menschen gelingt, in der Pubertät Herr über seine Füße zu werden, desto leichter bilden sich Plattfüße. Einem Plattfüßigen fällt es nicht immer leicht, sein Gleichgewicht zu halten.

Unsere Füße machen erst eine aufrechte, königliche Haltung möglich. Wer einem Kind zum Beispiel beim Spiel im Kindergarten eine Krone aufs Haupt setzt, erlebt, wie es sich majestätisch bewegt, ohne daß man es ihm eigens gesagt hat.

Da der Mensch als einziges Lebewesen einen aufrechten Gang hat, steht er, auch wenn er sich nicht fortbewegt, in der Schöpfung einzig da. Und doch ist der aufrecht gehende Mensch eine Fehlkonstruktion. Gingen wir noch auf allen Vieren, hätten nicht so viele Menschen Probleme mit ihrem Rücken. Der Körper des Menschen gleicht einem wandelnden Turm von bizarrer Konstruktion, die allen Regeln der Bautechnik widerspricht. Sein Hauptstück, das Becken, steht nicht am Boden, sondern balanciert auf zwei Säulen.

Unsere Füße sind vollendete Werkzeuge der Aufrichtung. Daueraufrichtung ist der auffallendste äußere Unterschied zwischen Tier und Mensch. Sie ist ein Zeichen der Gottebenbildlichkeit.

Gehe ich mehr auf den Fersen oder auf den Zehen?