23.5.2019

Segnende Hände

Hände kommen als Gesandte Gottes; sie reichen aus der Ewigkeit hinaus und segnen. Die segnende Hand Gottes ist mehr als ein Symbol; sie steht für ewige Freundschaft.

Handauflegung ist ein aktiver Ritus, um Kraft zu vermitteln und Auf­trag und Vollmacht zu erteilen. Der Handsegen stellt eine reduzierte Handauflegung dar; ihr geht ein Ausstrecken der Hände oder das Schlagen eines Bogens voraus. Die Ausstreckung der Hände und die Hand­auflegung sind äußere Symbole für die Spendung von Gottes Segen.

Im Alten Testament lesen wir bereits: „Dann erhob Aaron seine Hände über das Volk und segnete es.“ (Lev 9,22) Auch die Weihe erfolgt durch Handauflegung. „Entfache die Gnade Gottes wieder, die dir durch die Auflegung meiner Hände zuteil geworden ist.“ (2 Tim 1,6) „Lege keinem vorschnell die Hände auf.“ (1 Tim 5,22)

Handauflegen gilt als uralter Heils- und Segensritus, als Kraftübertra­gung durch Berührung. Die Hand kann durch Auflegen, Streichen, Zufassen nicht nur Schmerzen lindern, sondern auch Verän­derungen in den Gewebeteilen hervorrufen.

Im religiösen Bereich wirkt vor allem bei der Lossprechung nach ei­nem Beichtgespräch nicht nur die gesprochene Formel, sondern auch die Handauflegung.

Ebenso verhält es sich bei der Krankensalbung mit dem Öl, das der Spender mit liebender Hand dem Kranken auf den Leib streicht.

Wissen wir um die Bedeutung des Körperkontaktes? Sind wir fähig, die Angst vor Nähe und vor den eigenen Gefühlen zu überwinden?

Gebetsgebärden