
28.9.2018
Sei ganz!
Es gibt die Sehnsucht nach dem Glück des Ganzseins. Gott fordert nicht nur Abraham auf: „Wandle vor mir und sei ganz!“ (Gen 17,1). Sich wandeln, sich ändern ist die schwerste Arbeit, die es gibt; denn das Augenmerk richtet sich nicht nur auf ein einzelnes Organ, sondern stellt dieses in Beziehung zum ganzen Menschen und diesen wiederum zu seiner Umwelt. Das Ganz-Werden ist ein lebenslanger Integrationsprozeß.
Es gilt, eine Ganzheit zu finden, in die sich auch das Unvollendete und Unerfüllte integrieren läßt. Ganzheit ist Vollständigkeit, aber nicht Vollkommenheit; denn diese schließt das Unvollkommene aus. Da Leben bis zum Tod unvollendet ist, bleibt es immer Fragment. Leben als Fragment verweist auf das Umgreifende, durch das allein es ganz werden kann.
Gelingt es mir, Gottes Aufforderung „Wandle vor mir und sei ganz“ nachzukommen?