26.2.2022

Staunen ist eine Grundnahrung des Lebens

Staunen ist die Erfahrung, daß die Welt und das Leben tiefer und geheimnisreicher sind, als ich bislang ahnte. Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) formulierte: „Zum Staunen bin ich da!“, und der Psalm läßt mich bitten: „Öffne mir die Augen für das Wunderbare an deiner Weisung!“ (PS 119,18)

Was ist staunenswert an Gott? In meinem Alter kann ich wie Sterntaler nur staunen, was Gott mir bisher in meine geöffneten Hände und in meinen Mund, wenn ich in Gesprächen eine helfende Antwort geben will, gelegt hat.

In meiner Erinnerung wird wach, worüber ich als Kind und junger Mensch gestaunt habe. Bei meinen Spaziergängen bewundere ich das Staunen der Kinder, die im Laufen innehalten, um eine Blume oder ein Tier zu bestaunen. Kinder brauchen es, einfach dazustehen und zu staunen. Aber wie oft reißen Erwachsene ihre Kinder aus dem Staunen heraus: „Komm! Wir haben keine Zeit mehr!“ So geht das Gespür für das Geheimnisvolle verloren.

Es bestätigt sich, daß Staunen eine Grundnahrung des Lebens ist, und dafür bin ich sehr dankbar.

Siehe auch Warum gehört den Kindern das Gottesreich (vgl. Mt 18,3, Lk 18,16)?