
24.7.2021
Suchet den Herrn, dann werdet ihr leben (Amos 5,6)
Das kindliche Versteckspiel ist ein Einüben auf das Miteinanderleben. Gibt es ein solches Einüben auch für unser Leben mit Gott? Sind wir uns klar, daß wir nie ganz vom Suchen befreit werden; denn Gott zeigt sich uns erst in der Ewigkeit ganz. Ahne ich, daß ich unruhig bin, bis ich Gott gefunden habe? „Geschaffen hast du uns auf dich hin, o Herr, und unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir“, formuliert Augustinus (354-439) in seinen Bekenntnissen (1,1). Es lohnt die Mühe, Gott zu suchen. Ein Beispiel dafür ist der hl. Christopherus.
Nach westlichen Quellen war er ein Riese namens Offerus, dessen Erscheinung alle erschreckte, die ihm begegneten. Offerus wollte nur dem mächtigsten Herrscher dienen. Diesen begann er zu suchen. Er fand aber keinen, dessen Macht nicht irgendwie begrenzt war.
Ein frommer Einsiedler riet ihm, er solle Reisende über einen Fluß tragen und diesen Dienst als den Willen Gottes ansehen. Eines Tages trug er ein Kind auf seinen Schultern, daß ihm sehr schwer wurde. Am anderen Ufer sagte das Kind: „Du hast den Christus getragen, von jetzt an darfst du Christofferus heißen.“
„Tröste dich, du würdest mich nicht suchen, wenn du mich nicht schon gefunden hättest.“ (Blaise Pascal 1623–1662).
Gehöre ich zu den Suchenden und Fragenden?