
19.10.2021
Unser Spiegelbild
Im Spiegel sehen wir nur unser eigenes Gesicht. Im Hören können wir ahnen, wenn Gott in uns hineinsieht. Die Mehrheit der Menschen schaut nicht wie Narziß in den Spiegel oder wie die böse Stiefmutter im Grimmschen Märchen Schneewittchen.
Man kann den Spiegel zum Beispiel zur Meditation nutzen, indem man sich zehn Minuten lang auf das eigene Abbild konzentriert. Tauchen dabei kritisierende Gedanken auf, sollte man diesen keine Bedeutung beimessen. Eine solche Spiegelmeditation kann innere Unruhe mildern.
Wir sollten uns weder wie ein Objekt betrachten noch mit anderen vergleichen, sondern eher ein strahlendes Lächeln an uns wahrnehmen.
Kinder im Alter von anderthalb bis zwei Jahren erkennen sich im Spiegel und reagieren darauf. Das eigene Abbild zu betrachten, fördert das Ich-Gefühl. Es lohnt sich, vor dem eigenen Spiegelbild innezuhalten. Jens Asendorpf (* 1950) weist mit dem Erlebnis der Selbstwahrnehmung vor dem Spiegel auf die Fähigkeit hin, sich in andere hineinzuversetzen und deren Absichten und Gefühle nachzuempfinden und erstmals Mitgefühle zu haben.
Siehe auch Themenfeld „Spiegel“.