
14.7.2022
Vertreibung oder Befreiung aus dem Paradies?
Die „Vertreibung aus dem Paradies“ ist vergleichbar mit dem Grimmschen Märchen „Hänsel und Gretel“. Sowohl Adam und Eva als auch Hänsel und Gretel lernen in der Ferne ihr eigentliches Zuhause kennen und schätzen.
Als gläubige Menschen sollten wir erkennen, daß auch wir ausgesetzten Kindern ähneln und hier auf der fernen Erde lernen sollen, unsere wahre Heimat im Himmel wertzuschätzen. Die Nabelschnur mit Gott wurde nie durchtrennt; denn wir leben in Gott, und ER lebt in uns.
Wir sollen das Leben mit Gott und unsere Beziehung zu IHM während unseres Ausgesetztseins auf der Erde erfahren.
In Gott existieren wir seit Ewigkeit. Auf dieser Erde sind wir eingespannt zwischen Leben und Tod. Erst im Sterben kehren wir heim.
Meine Sehnsucht richtet sich darauf, eins zu werden mit mir selbst und mit allem, was ich nicht bin. Das Einssein mit Gott spüre ich noch nicht genug.
„Am Ende stehst Du da, wo Du begonnen hast,
wo Du immer schon warst und wie zum ersten Mal erkennst –
der Augenblick, so erfrischend neu!
Gott ist ein Gott der Gegenwärtigkeit!“
(Meister Eckhart 1260-1328)
Sinn und Ziel des Daseins auf dieser Erde liegen nicht in der Verlängerung des Lebens, sondern in der Rückkehr zum „Himmel“.