30.8.2022

Verwandlung des Lebens

Es gibt nichts Totes. Alles lebt, auch was wir für tot erklären. Der Tod ist ein Verwandler. Jede Lebensform ist ein Durchgangsstadium zum nächsten. Aus der Raupe wird ein Schmetterling, der wie tot aussehende Baum ist Nahrungsquelle für viele Lebewesen.

 

 

 

 

Jedes neugeborene Leben ist lediglich eine weitere Gestalt aller früheren Gestalten und wird wieder zum Baukasten für andere.

Die Erde als Ganzes ist ein lebendiger Organismus. Der Mensch ist nur ein kleiner Teil davon. Viele Menschen empfinden dies als zutiefst erniedrigend und würden sich lieber aus dem Nahrungskreislauf heraushalten.

Vermutlich sind wir zumindest auf dieser Erde die einzigen Lebewesen, die sich dieser wichtigen Vorgänge bewußt sind.

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Ergänzung zu Wir dürfen glauben: „Gott hat die Hölle leer geliebt – sie ist leer“

Wie es nichts Totes gibt, so existiert auch keine Hölle. Wer glaubt noch an die Hölle? Es werden immer weniger. Die F.A.Z. vom 18. August 2022 brachte unter der Überschrift „Warten auf die Strafe Gottes“ und den einleitenden Zeilen „Unter Rumänen und Polen glaubt die Mehrheit noch an die Hölle. Im aufgeklärten Westen sorgt dieses Umfrageergebnis für eine Heiterkeit, die vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs frivol wirkt“ einen Kommentar von Simon Strauß. Darin heißt es unter anderem: „Dass einer Gegend, in der den christlichen Kirchen die Mitglieder davonlaufen, die Vorstellungskraft für einen Ort der ewigen Sündenstrafe fehlt – in Deutschland etwa glauben nur gut 15 Prozent der Befragten an die Hölle –, scheint selbstverständlich.“ Dieser „Unglaube“ mag auch daran liegen, daß kaum noch jemand genau weiß, was Sünde ist.

Was nach dem Sterben und dem Tod kommt, entstammt dem Denken unserer Vorfahren, die die Erde noch als eine flache Scheibe sahen, über die sich eine Käseglocke wölbte.

So gab es einen Ort für den Himmel oben und die Hölle unten. Das Dazwischen nannte man Fegfeuer. Dante Alighieri (1265-1321) hat das in seiner Göttlichen Komödie sehr anschaulich beschrieben. Die in Hölle, Fegefeuer und Paradies aufgeteilte „Divina Commedia“ gilt als bedeutendste Dichtung der italienischen Literatur.

Gott ist das ALLEINE, er hat niemand neben sich. Viele Menschen haben sich aber vorgestellt, neben Gott gebe es den Tod und den Teufel.

Albrecht Dürer (1471-1528) läßt in seinem 1513 geschaffenen Kunstwerk „Ritter, Tod und Teufel“ beide neben dem Ritter gehen. Ich bin überzeugt, daß, wie oben erwähnt, der Tod ein Verwandler ist und der Teufel das Böse in uns personifiziert. Es besteht die große Gefahr, dieses Böse auf andere zu projizieren.

 

Zur Zeit erleben wir das in der ganzen Welt.

Siehe auch FegefeuerDas Gute und das Böse.