
10.9.2022
Vorstellung von einer flachen Erde
Die Kugelgestalt der Erde war lange umstritten. Seit der griechischen Antike bis weit ins Mittelalter hinein betrachteten sowohl die Kirche als auch die Gelehrten die Erde als kreisrunde Scheibe. Die Tagespost vom 29. November 2021 behandelte das Thema „Die flache Erde des Mittelalters“ und zeigte auf, daß bis heute in Schulbüchern fälschlich zu lesen sei, das Mittelalter habe die Erde für eine Scheibe gehalten.
Siehe auch Deutschlandfunk, Flache Erde, mdr WISSEN, SPIEGEL Wissenschaft, DIALOG und Geschichte.
Auswirkung der Vorstellung auf den Glauben
Die Überlieferung des christlichen Glaubens entstammt Vorstellungen aus dem antiken Weltbild, als man die Erde als kreisrunde Scheibe ansah.
Das Wort „Himmel“ ist nicht zufällig ein geographischer und theologischer Begriff. Glaubensaussagen waren zugleich Weltbildaussagen. Deren Anschaulichkeit verstand man keineswegs nur symbolisch. Der Aussage „Gott wohnt im Himmel“ lag eine räumliche Vorstellung zugrunde, die einerseits durch die antike Welterklärung gestützt wurde und andererseits die Entfernung Gottes in seiner „Jenseitigkeit“ aufzeigte, jedoch ebenso seine Allgegenwart über uns darstellte.
Für unsere Vorfahren waren bildliche Jenseitsvorstellungen und dogmatische Anschauungen von einer unmittelbaren Realität. Dieser entsprachen auch die Darstellungen der Künstler in der damaligen Zeit.
Durch die fortschreitende Entwicklung der Naturwissenschaften geht der Zusammenhang von Weltbild und Religion verloren. Die Quanten- und Astrophysiker sind heute frommer als die Priester; denn sie erfahren durch ihre Forschungen kontinuierlich die Unbegreiflichkeit der Schöpfung.