Quelle des Fotos: Internationale Bonhoeffer Gemeinschaft

13.7.2022

Was sind richtige Fürbitten?

Unsere Bittgebete, vor allem als Fürbitten, machen oft den Eindruck, als könnten wir uns Gott verfügbar machen. Das Wort „Gebet“ wurde trivialisiert, indem man daraus eine Methode und Technik gemacht hat, das zu erlangen, wonach man strebt.  Die Intention ist: Gott soll, tun, machen und lassen. So könnten ihn Gebete erreichen, die gleichzeitig um Regen und Sonnenschein bitten. Ich habe als Kind schon gelernt: „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott!“

Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) denkt da anders: „Nicht alle unsere Wünsche, aber alle seine Verheißungen erfüllt Gott.“ Dieses Wort gibt Anlaß nachzudenken, wie wir unsere Fürbitten formulieren.

Ich äußere möglichst keine Wünsche mehr, sondern bin offen für das, was Gott von mir als Spiritual im Umgang mit den Menschen erwartet und mir eingibt. Nicht selten sind sowohl meine Gesprächspartner als auch ich erstaunt, welche Gedanken mir kommen. Vielleicht geschieht dies unter anderem, weil ich inzwischen nach dem Motto des hl. Martin (um 316/317-397) lebe: „Ich weigere mich nicht zu leben und fürchtete mich nicht zu sterben.“