
14.1.2019
Wasser als Welle
Es gibt vier Arten von Wellen:
- den Wirbel. Wenn eine Welle sich überschlägt und einrollt, entsteht ein Wirbel. Beim Wasserwirbel wird eine Organform herausgebildet, der keine Stoffdifferenzierung zugrunde liegt; es ist eine Formbildung rein aus Bewegung. Die Bewegung ergreift den Stoff und ordnet ihn an. Das Ruhende geht ursprünglich aus der Bewegung hervor.
- mehrere Wirbel führen zu Wirbelglocken und Wirbelringen. Diese Formen finden sich in Organismen wieder, sie sind Gestaltungen des strömenden Elementes.
- im Bach bleibt die Welle an Ort und Stelle, aber immer neue Wasser fließen durch die Form hindurch. Es entsteht in jedem Augenblick eine Form aus Bewegung, welche aber dauernd von neuem Material durchströmt wird. Daß die Gestaltbildung trotz dauernden Stoffwechsels erhalten bleibt, ist ein Urbild aller lebendigen Gestaltbildung.
- im Meer wandert die Wellen-Form über die Oberfläche weiter.
Unheimlich drohend und beängstigend wirft das Meer seine Fluten an die Küste. Dann brechen sie sich in gischtenden Schaumkronen und laufen am feinen Sandstrand auf. Das urgewaltig tobende Meer legt sich uns demütig zu Füßen. Es verkriecht sich gleichsam im Sand, um uns nur ja nicht zu erschrecken. Zahm und sanft ist es geworden. Ein Bild für Gott, er hat es nicht nötig, mit seiner Macht zu protzen und die Menschen zu erschrecken. Er kommt uns entgegen und legt sich uns zu Füßen – wie das Meer am Sandstrand.
Wagen wir es, uns einer Welle anzuvertrauen?