„Wenn die Welt Gottes so groß ist, warum bist du in einem Gefängnis eingeschlafen?“ (Sufimystiker Rumi 1207–1273)
Merken wir überhaupt, daß wir in einem Gefängnis eingeschlafen sind? Dieses Gefängnis, in dem wir leben, ist so schön und bequem eingerichtet, daß wir uns gar nicht unserer Freiheit beraubt fühlen. Ähnlich erging es Platons Höhlenbewohnern.
Wir sind in unserem Ich verhaftet, und unser Ego ist der beste Wächter. Gefesselt an die unbegrenzten Angebote der Welt, haben wir unsere unendliche Weite eingebüßt.
Und doch brauchen wir einen eigenen Raum, wo wir zu Hause sind. Möge es uns gelingen, bei uns alleine zu Hause zu sein und freiwillig zwischen Zelle und Marktplatz wechseln zu können.
Wir begnügen uns mit Werden und Vergehen und verlieren die unendliche Weite in Gott aus unseren Augen und Herzen. Wenn wir ganz im HIER und JETZT leben, erahnen wir vielleicht ein Minimum dessen, womit wir nach der Verwandlung durch den Tod bedacht werden.
Siehe auch Gefängnis als goldener Käfig, Wir sind nur Gast auf Erden, Wir müßen gottfähig werden und Was ist für mich Freiheit?.