6.2.2023

Wer und was ist Gott?

Ist er ein strenger Richter oder ein barmherziger Vater? Vielleicht brauchen wir beides, wie wir von allem einen Teil brauchen und mal das eine und mal das andere im Vordergrund steht.

In dem Lied „Strenger Richter aller Sünder…“ (vgl. GL 1996 Nr. 918) sehen die Menschen Gott sowohl richtend als auch Barmherzigkeit erweisend.

Wenn wir auf Grund einer spirituellen Gotteserfahrung eine bestimmte Vorstellung von Gott haben, läßt sich diese nicht in Worte fassen; denn bei allen Versuchen, Gott zur Sprache zu bringen, gerät dieses Sprechen an die Grenze des Unsagbaren.

In unserem Unbewußten sind Bilder und Erfahrungen seit Menschengedenken gespeichert.

Es ist müßig zu fragen, ob Gott über uns oder in uns ist. Alle großen Mystiker sind sich einig, daß er uns innerlicher ist, als wir es uns selbst sind, aber auch jenseitiger, als wir es jemals erreichen können. Er ist Immanenz und Transzendenz zugleich.

Das Christentum hat das Stundengebet entwickelt und auch den Rosenkranz sowie Besinnung an Hand von Texten oder Bildern, aber eine wirkliche Meditation in reiner Stille durch das Eingehen in sich selbst, um auf die eigene Stimme zu hören und offen zu sein für die Stimme Gottes, kannte es lange Zeit nicht. Für mich ist die Meditation im Zen eine wichtige Ergänzung.