5.2.2021

Wie kommt die Gier in die Welt?

Viele Menschen sehnen sich nach Spiritualität, aber sie finden sie nicht. Warum nicht? Weil wir als moderne Menschen mehr und mehr materiell orientiert und ständig auf der Jagd nach mehr sind. Die erste Strophe des Liedes „Der Hans im Schnakenloch hat alles, was er will. Und was er hat, das will er nicht. Und was er will, das hat er nicht“ (nach René Schickele 1883-1940) zeichnet das Bild eines gierigen und unzufriedenen Menschen.

Die Gier geht einher mit dem Gefühl, daß uns alles zusteht, sie entspricht einer Art psychologischen Anspruchsdenkens.

Wir alle wissen, daß es nicht so weitergehen kann wie bisher. Aber wie kommt der Mensch von der Gier los? Wir müssen uns das Streben nach immer mehr materiellem Besitz austreiben. Dazu kommen noch die Verschwendungssucht und die Umweltzerstörung. Wir sägen am Ast, auf dem wir sitzen.

Wenn wir es schaffen, aus dem polarisierenden Denken auszusteigen, könnten wir neue Wege finden, die Gegensätze in uns nicht mehr gegeneinander auszuspielen; denn wir brauchen sowohl den positiven als auch den negativen Pol. Es gilt, beide in eine gute Balance zu bringen. Ob wir am Ende der Corana-Krise tatsächlich mit etwas Neuem aus der Krise hervorgehen oder wieder in den alten Trott zurückfallen, bleibt abzuwarten.

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Vatican News vom 13. Oktober 2020 – Asien nach dem Virus: „Gier oder Gemeinwohl?“

Am „Scheideweg“ sieht Asiens Gesellschaften Kardinal Charles Maung Bo. „Wird sich Asien für die individuelle Gier entscheiden oder wird es sich für das Gemeinwohl einsetzen?“, so spitzt der Präsident der Föderation der Asiatischen Bischofskonferenzen in einem Rundbrief an alle Bischöfe und Kirchen die Frage zu.

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