
31.5.2023
Wie mit Gefahren umgehen?
Vincent van Gogh (1863-1890)
Die Fischer wissen, daß die See gefährlich ist und der Sturm entsetzlich, aber sie haben niemals begreifen können, daß die Gefahren ein Grund wären, an Land zu bleiben und spazierenzugehen.
Unser Leben steckt voller Gefahren. Allen zu entgehen, wird uns nicht gelingen. Aber durch Wachsamkeit können wir sie oft früh genug erkennen. Besonders wichtig ist es, nicht leichtsinnig zu sein.
Von den Fischern und Fährleuten können wir lernen, mit Gefahren in unserem Leben umzugehen. Das zeigt uns eine Geschichte aus unbekannter Quelle.
Ein angesehener Gelehrter besteigt eine Fähre,
um auf die andere Seite des Flusses zu kommen.
Um sich ein wenig zu unterhalten,
fragt er den Fährmann:
„Verstehen Sie etwas von Philosophie?“
„Nein“, antwortet dieser, „dafür hatte ich nie Zeit.“
„Oh, das tut mir aber leid“, entgegnet der Gelehrte mitleidig,
„wie halten Sie das nur aus?
Da fehlt Ihnen ja das halbe Leben!“
Ein Sturm kommt auf und die Wellen schlagen immer höher.
„Können Sie schwimmen?“, ruft der Fährmann seinem Fahrgast zu.
„Nein, wo denken Sie hin?
Dazu hatte ich nie Zeit.“
„Oh, das tut mir leid.
Dann fehlt Ihnen gleich Ihr ganzes Leben.
Denn dieses Boot sinkt gerade.“