17.7.2023

Wie paßt Aberglaube zum Glauben?

Seit ewigen Zeiten gibt es in allen Kulturen den Aberglauben. Das trifft auch für gläubige Menschen zu. Glauben beruht weniger auf Sicherheit als vielmehr auf Vertrauen, daher findet sich dort auch der seit Jahrhunderten bekannte Aberglaube, der bestimmte Rituale verlangt.

Unsere Vorfahren erfuhren zum Beispiel, wenn sie bestimmte Rituale nicht einhielten, Probleme mit Ackerbau und Viehzucht. Aus psychologischer Sicht dienen Rituale dazu, Angst und Unsicherheit unter Kontrolle zu halten sowie menschliche Beziehungen zu intensivieren.

Katze, Haustier, Tier, Schwarze KatzeDie schwarze Katze steht für schwarze Magie. Die Ägypter verehrten dieses Tier als heilig. Die Angst vor schwarzen Katzen geht zurück auf die mittelalterliche Vermutung, sie stünden im Bund mit Hexen und Teufeln. Man hielt sie sogar für verwandelte Menschen.

Hufeisen gelten als Glücksbringer. Der Nobelpreisträger Niels Bohr (1885-1962) soll, als man ihn fragte, warum er ein solches über seiner Tür hängen habe, geantwortet haben: „Natürlich glaube ich nicht daran. Aber ich habe mir sagen lassen, daß es auch hilft, wenn man nicht daran glaubt.“

Wenn man es schafft, seine Geburtstagskerzen mit einem einzigen Atemzug auszublasen, gilt dies als Zeichen für ein von Glück erfülltes neues Lebensjahr. Diese Vorstellung geht zurück auf die alten Griechen, die der Göttin der Jagd und der Geburt Artemis am sechsten Tag eines jeden Monats mit brennenden Kerzen verzierte runde Kuchen als Zeichen des Lebens auf den Altar stellten.