
8.6.2022
Wie werde ich ein SELBST?
Das SELBST ist der Kern unseres Wesens. Im Rückblick auf mein Leben erkenne ich, wie glücklich meine ersten drei Lebensjahre (15.3.1936 bis 1.9.1939) waren. Der Zweite Weltkrieg hatte noch nicht begonnen, und ich erlebte meine Eltern jeden Tag.
Wir hatten bald ein eigenes Haus. Eine Nachbarin hatte ein Reformhaus und unterstützte meine Mutter, mich richtig zu ernähren.
All das änderte sich mit Beginn des Zweiten Weltkrieges; denn mein Vater wurde sofort eingezogen.
Wer als Kind nicht sein SELBST verwirklichen kann, verhält sich auch als Erwachsener wie ein Kind.
Aber es kann nicht beim SELBST bleiben; denn „Niemand ist eine fensterlose Monade.“ (Gottfried F. Leibnitz 1646-1716) Menschliches Leben kann nur im Plural gelingen und so zur Vollendung reifen.
Martin Buber (1878-1965):
Der Mensch wird am Du zum Ich. Alles wirkliche Leben ist Begegnung. Wenn wir aufhören, uns zu begegnen, ist es, als hörten wir auf zu atmen.
In der elliptischen Spannung von Ich und Du begegnen sich zwei Subjekte in eigenem Recht und eigener Verantwortung, und doch bleiben beide aufeinander bezogen, werden füreinander zur existenziellen Bedeutung.
Die Bibel lehrt uns: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Lev 19,18)