14.8.2021

Wir essen, um zu leben, und leben nicht, um zu essen

Nach einer Zeit des Fastens, in der man ausschließlich Wasser, Saft und Suppe zu sich genommen hat, erlebt man das Essen anders als zuvor. Es beginnt bereits beim Fastenbrechen mit dem genüßlichen Verzehr eines Apfels.

All das, was man während einer Fastenzeit besonders schätzt, findet sich auch in vielen Redewendungen wieder, und zwar sowohl positiv als auch negativ besetzt:

Auch nur mit Wasser kochen.
Jemandem nicht das Wasser reichen können.
Jemandem Wasser in den Wein gießen.
Besser Wasser getrunken und erworben, als Wein getrunken und verdorben.

Jemanden im eigenen Saft schmoren lassen.
In vollem Saft stehen.
Keinen Saft in den Knochen haben.
Was für ein Saftladen.
Jemandem den Saft abdrehen.

Jemandem in die Suppe spucken.
Die Suppe auslöffeln müssen.
Das Salz in der Suppe.
Immer ein Haar in der Suppe finden.
Es zieht wie Hechtsuppe.
Die Suppe wird nicht so heiß gegessen wie gekocht.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.
In den sauren Apfel beißen
Äpfel und Birnen vergleichen.
Ein Apfel am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen.
Ein Apfel pro Tag, mit dem Doktor kein Plag.

Unter der Überschrift „Iss wie die Katze, trink wie ein Hund“ und den einleitenden Zeilen „Sprichwörter und Redewendungen verraten viel darüber, welchen Stellenwert gutes Essen in einem Land genießt. Und sie entlarven Deutschland nicht gerade als Feinschmeckernation. Die Kolumne Geschmackssache“ stellte Jakob Strobel y Serra in der F.A.Z. vom 29. Januar 2021 unter anderem Redensarten aus unterschiedlichen Ländern gegenüber.