
15.10.2022
Wo ich bin?
Es ist angenehm zu wissen, wo man sich befindet. Aber vor allem nach einem Traum wissen wir es manchmal für einen Augenblick nicht. Es ist gut, seinen Platz zu kennen, von dem aus man die Welt betrachtet.
Es beginnt mit dem Bett nach der Geburt. Dann weitet sich der Blick zunächst im Elternhaus, dann in der Umgebung und führt schließlich hinaus in die weite Welt.

Paulus
Es kann aber sein, daß sich darüber hinaus noch eine andere Wirklichkeit öffnet. Das erfuhr der Apostel Paulus, als er bei Damaskus zu Boden stürzte und erblindete. Diese unmittelbare Begegnung mit Christus traf ihn wie ein Stachel. Er wandelte sich und folgte seiner Berufung zum Apostel der Völker und wußte daraufhin, wo er war und worin seine Aufgabe bestand.
Aus diesem Ereignis können wir lernen, daß wir uns unseren Platz in der Welt zuweisen lassen sollen, anstatt ihn selbst auszusuchen und zu bestimmen. Diese Erfahrung habe auch ich persönlich gemacht; denn auf manche Aufgaben, die man mir zutraute, wäre ich selbst nie gekommen.
Mein Namenspatron Johannes der Täufer steht irgendwo am Jordan und tauft. Das ist sein Platz. Dorthin kommt Jesus und Johannes erkennt ihn. Auf diese Weise findet Johannes den Platz seines Lebens.