
Zeitmessung im Sport
Während meiner Schulzeit wurde unser Laufen im Sportunterricht mit einer Stoppuhr gemessen, die der Lehrer von Hand betätigte. Wie genau war wohl das Ergebnis von damals gegenüber der Zeitmessung bei heutigen Sportveranstaltungen?
„Citius, altius, fortius - schneller, höher, stärker“, lauteten die Worte von Pierre Baron de Coubertin (1863-1937), die seit dem Wiederaufleben der Olympischen Spiele 1894 diese Veranstaltung prägen.
Im Laufe der Jahrhunderte haben sich die Grenzen der Zeitmessung erheblich erweitert. Zum Stundenzeiger gesellten sich nach und nach der Minuten- und der Sekundenzeiger.
Nicolas Rieussec (1781-1866) präsentierte am 1. September 1821 bei einem Pferderennen in Paris seinen Tintenschreiberchronographen zur Messung der von den Pferden gelaufenen Zeiten. Der Mechanismus dieses auf die Fünftelsekunde genauen Gerätes umfaßte zwei emaillierte Zifferblätter mit Sekunden- und Minutenskala, auf denen ein mit Tinte befüllter Zeiger jedes Mal einen kleinen Klecks hinterließ, wenn der Zeitnehmer den entsprechenden Drücker betätigte.
Heute hat die elektronische Zeitmessung die Zeitnahme per Handstoppung vor allem im Breitensport ersetzt. Ein sogenannter Zeitmeßtransponder, den jeder Sportler beim Überqueren der Startlinie mitführt, löst die Zeitmessung aus. Beim Erreichen der Ziellinie wird die Zeitmessung durch den Transponder gestoppt.
Was früher manchmal Jahrhunderte brauchte, bis es sich änderte, geht heute derart schnell, daß alte Menschen es kaum noch nachvollziehen können. Das betrifft vor allem die Digitalisierung. In bezug auf den Druck von Schriften und Büchern habe ich persönlich beispielsweise 1966 noch mit dem Setzkasten gearbeitet.